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So schön der Stellplatz letzte Nacht auch war, nachts hat es uns ganz schön durchgeschüttelt. Es hat ziemlich gestürmt und wir standen noch dazu genau auf einer Hügelkuppe, also haben wir wirklich alles abgekriegt. Wir sind dann auch alle drei wachgeworden und haben uns gegruselt. Ich, dass die Solarzellen wegfliegen, Julia, dass „das Auto weggeweht wird“ und Tatra, weil die sowieso immer Angst vor allem hat. ;)

Heute haben wir gut Strecke zurückgelegt, dafür ausser fahren kaum was gemacht. Eigentlich hatten wir vor, einen kurzen Fahrtag zu machen und uns schon am frühen Nachmittag einen Campingplatz zu suchen, um mal Wäsche zu waschen und vielleicht ein paar Mails zu schreiben. Ist leider nix draus geworden, weil wir uns für dieses Vorhaben wohl genau die Ecke Spaniens mit der geringsten Campingplatzdichte ausgesucht haben. Naja, Frischwasser reicht noch mindestens einen Tag, sparen wir uns das Geld halt und versuchen das selbe morgen nochmal.

Und wieder ein Tag rum. Nachdem wir in Andorra an dem besagten Einkaufszentrum einen Tag Pause gemacht haben (wollten wir ja in Andorra eh machen – und dann gabs auch noch Internet!) haben wir heute einen eher gemütlichen Fahrtag hinter uns, morgens hab ich vor dem losfahren noch die Achs- und Getriebeöle geprüft, also schob sich die Abfahrt eher wieder gen später Vormittag.

Was so gut angefangen hatte, nahm ein anstrengendes Ende. Voller Freude sind wir nach dem WLAN-Pausenplatz weitergefahren und haben – wie immer – die Anweisungen des Navis befolgt. Anfangs freuten wir uns über die atemberaubende Landschaft und dass der Mercur endlich mal so richtig in seinem Element war. Doch die Strassen wurden schmaler und schmaler und die Stimmung kippte langsam von von „Wow“ nach „Wah!“. Wir durchfuhren wunderschöne Schluchten und kleine malerische Dörfer, inzwischen auf einer Strasse, die eigentlich eher den Namen „geteerter Feldweg“ verdient hat.

Heute schreibe ich euch mal von unterwegs aus, spezieller Anlass: Ich hab ein Netz gefunden! Gestern war ein guter Tag, weder groß verfahren, noch Pannen gehabt. Wir sind auf kleinen Landstraßen weiter Richtung Südwesten gefahren, Tagesziel war Carcassonne. Das ist vielleicht mal ne stressige Stadt mit Laster. Einmal musste Julia aussteigen, um mich genau mittig unter einer Brücke durchzulotsen. Oben auf der Brücke standen schon die Schaulustigen und haben schließlich applaudiert, als wir ohne Gekratze auf der anderen Seite waren.

Heyhey, es ist ziemlich spät, deswegen nur ein ganz kurzer Abriss des Tages:

 

Morgens früh aufgestanden und doch als erstes den Scheibenwischermotor ausgebaut, zerlegt, gefettet, Feder nachgespannt und wieder eingebaut. Funktioniert wieder wie ne eins. Danach noch Ver- und Entsorgt und deswegen doch erst wieder kurz vor mittag losgekommen.

 

Einen weiteren Tag in Frankreich verbracht und nicht so weit gekommen, wie ursprünglich geplant. Ist ja aber nicht weiter schlimm, wir haben ja jetzt keinen Zeitstress mehr. Wir stehen in einem kleinen Kaff namens Mornant, haben also zumindest Lyon noch hinter uns gelassen. Eigentlich wollten wir hier auf den Camping Municipal, der von der Route nationale aus ausgeschildert war, aber: Einfahrtshöhe: 2m!

Bonjour allerseits, wir haben's doch inzwischen tatsächlich aus Deutschland raus geschafft. Genauer haben wir so um die 350km abgespult, Dole passiert und stehen heute nach auf nem Rastplatz in der Nähe der Strasse in der Pampa. Wir sind erst so gegen Mittag losgekommen, da die Hochzeit (ich war doch Trauzeuge!) gestern Abend etwas länger gedauert hat und wir heute lieber noch gut essen als in die Dunkelheit fahren wollten.

 

Nachdem wir einen Tag vor der Abreise noch ein (zu) grosses Loch im Auspuff geflickt haben(Danke, Tobi!), sind wir  dann doch planmässig losgekommen und waren am Dienstag gegen 14Uhr in Chemnitz.