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Preview Grenzerfahrung - Nouadhibou

Wir sind heute wie abgemacht um Punkt 7 losgefahren und standen dann um viertel nach 8 in der Schlage vor der marokkanisch-mauretanischen Grenze. In Mauretanien waren wir ziemlich genau um halb 3. Erst mussten wir ein wenig auf der marokkanischen Seite warten, die Grenze macht erst um 8 auf. Zuerst zum kleinen Zollhäuschen, Ausreisestempel für die Personen holen, danach mit dem Fahrzeug in den Scanner fahren, das Fahrzeug wird geröntgt und jemand schreibt die Daten aus Pass und Fahrzeugschein ab. Anschließend wird das Fahrzeug noch von einem Polizisten durchsucht und mit dem Beleg, dass man „sauber“ ist geht’s wieder zum Zoll, der das Fahrzeug auch noch ausstempelt. Kleine Polizeikontrolle, die überprüft, ob alle Stempel passen und zum marokkanischen Militär, die wiederum alle Daten in ein (anderes) Buch schreiben. Die marokkanischen Beamten waren allesamt bestimmt aber korrekt, es wurde nicht nach „Geschenken“ gefragt und wenn man den Beamten gegenüber freundlich ist, wird das auch erwidert. Dann ist man erstmal „frei“ und befindet sich im vier Kilometer breiten, verminten Streifen Niemandsland zwischen Marokko und Mauretanien. Hier stehen unzählige zerfledderte Autowracks herum und die Piste ist ziemlich schlecht: Üble, ausgewaschene Schieferplatten wechseln sich mit Weichsandfeldern ab. Es liegt ne Menge Müll herum, auch auf der Piste. Die Navigation stellt allerdings kein Problem dar, die (vielen) Pisten sind klar erkennbar.

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Nach vier Kilometern erwartet einen dann das mauretanische Militär, mit Maschinengewehren und Hund bewaffnet und nimmt die Personalien auf (inklusive Fahrgestellnummer, war in Marokko nicht nötig und stand deswegen nicht auf unserem fiche). Danach wird das Fahrzeug (genauer als auf der marokkanischen Seite) durchsucht. Bei mir waren zwei Beamte im Koffer, nacheinender und beide haben mich eher forsch nach Zeug gefragt: „Give me my money!“ Außerdem würde ich empfehlen, keine elektronischen Geräte (Handys oder ähnliches) offen herumliegen zu lassen, da scheinen sie ziemlich drauf zu stehen. Als ich ihnen gesagt habe, dass ich ihnen nichts gebe, weil das illegal ist, durften wir allerdings ohne Schikane weiterfahren.

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Und zwar zum Zoll. Hier muss ein Passavant ausgefüllt werden. Das ist eine Erklärung, dass man wieder mit seinem Fahrzeug ausreist. Zusätzlich wird das Auto in den Pass des Halters eingetragen und es wird eine Gebühr in Höhe von 10€ fällig. Wir haben auf der Strasse auch noch 30Dh für Strassenbenutzung abgedrückt, ich bezweifle allerdings, dass das notwendig bzw. „offiziell“ war. Anschliessend gings zur mauretanischen Polizei, wo unsere Ausweise gescannt und unsere Daten direkt in einer Datenbank gespeichert wurden. Direkt hinter der Polizeistation auf der linken Seite kann eine Versicherung für das Fahrzeug abgeschlossen werden und Geld für den ersten Bedarf gewechselt werden. Der Kurs ist allerdings recht schlecht und die Versicherung vergleichsweise teuer. In Nouadhibou kann beides günstiger erledigt werden, wir hatten allerdings zu viel Schiss, dass wir noch vor Nouadhibou kontroliert werden und haben die Versicherung deshalb schon an der Grenze abgeschlossen. Kontrolliert wurden wir auch mehrmals, allerdings hat die Versicherung niemanden interessiert.

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Bereits auf dem ersten paar Kilometern war uns anhand der Architektur und der Bekleidung der Menschen klar, dass wir uns in einem anderen Land befinden, als wir dann allerdings Nouadhibou erreichten, waren alle Zweifel ausgeräumt: JETZT waren wir in Afrika.

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Kommentare

Wüstenmaus (nicht überprüft) Sa., 23.08.2014 - 11:07

Hallo ,

Eine sehr schöne Seite habt ihr da gemacht . Es kommen sehr viel Erinnerungen wieder hoch , zB hab ich mich beim ersten mal dort im Niemandsland zwischen Marokko und Mauretanien festgefahren und wir mussten dort im Niemandsland übernachten . Es war ein Kampf die vielen " Helfer" abzuwehren .

Die Preise fürs rausziehen lagen bei 500€ . Als wir sagten ,dass es von uns kein Geld gebe und Wasser und Lebensmittel hätten wir für eine Woche dabei außerdem sein mein Freund mit dem Unimog schon unterwegs und in 2 Tagen hier vor Ort wurden die Helfer sichtlich nervös .

Nach einer unruhigen Nacht kamen ca.10 " Helfer" gegen 8h am nächsten morgen . Wir schaufeln Euch da raus und es kostet nichts !! , das war die Aussage des Anführers .

Um 9.30h waren wir wieder auf festem Untergrund und die " Helfer" präparierten wieder die Piste für die neuen Touris welche so ab 10.00h von der Marokkanischen Grenze kommen würden .

Nun konnte das " Bergungsgeschäft" weiter gehen .

Das richtige Afrika geht erst hinter der Dammpiste von Rosso nach Diama los .wenn man den Grenzübergang zum Senegal geschaft hat und nach St Louis reinkommt da tobt das bunte Afrika leben .

Und dann bei Martin in der Zebrabar ein kaltes Bier trinken ., das ist das größte .

Hilfe , ich will wieder weg! Bin schon viel zu lange wieder in D ( 4 Monate) .

Der DAF Allrad ist fast fertig und möchte im Sand spielen .

Grüße

Bernd , der mit der Wüstenmaus

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