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Was so gut angefangen hatte, nahm ein anstrengendes Ende. Voller Freude sind wir nach dem WLAN-Pausenplatz weitergefahren und haben – wie immer – die Anweisungen des Navis befolgt. Anfangs freuten wir uns über die atemberaubende Landschaft und dass der Mercur endlich mal so richtig in seinem Element war. Doch die Strassen wurden schmaler und schmaler und die Stimmung kippte langsam von von „Wow“ nach „Wah!“. Wir durchfuhren wunderschöne Schluchten und kleine malerische Dörfer, inzwischen auf einer Strasse, die eigentlich eher den Namen „geteerter Feldweg“ verdient hat. Dann, unzählige Serpentinen und etwa 3 Stunden später auf etwa 1600 Höhenmetern: Eine (temporäre?) 3,5t-Begrenzung, ohne Vorankündigung.

 

Keine Ahnung, wie diese Episode endet, ich tippe diesen Text, während Julia mit dem Rad vorausfährt, um die Strecke zu begutachten. In diesem Moment beginnt es zu regnen und ich hab eigentlich keine grosse Lust, die 3 Stunden zurückzufahren. Wenigstens sind wir früh losgefahren, die Nacht drückt also erstmal noch nicht.

 

So, Fortsetzung vom Abend:

 

„Ereignisreich!“ beschreibt diesen Tag wirklich gut. Als Julia von ihrer Strecken-Exkursion zurückkehrte, gabs es einen richtig üblen Wolkenbruch und ich hatte mich schon fast damit abgefunden, die Nacht dort zu verbringen. Uns war recht bald klar, dass die Strecke nicht weiterfahren. Der Grund für die Beschränkung war ein Viehgitter im Boden, also eins dieser Dinger, wo man zwar mit nem Auto oder zu Fuß drüberlaufen kann, ein Rind aber davorsteht „wie der Ochs vorm Gitter“. Nicht nur war das Ding wohl wirklich nur für 5t oder so ausgelegt, die Durchfahrt war auch zu schmal für den Mercur. Um Außenrum zu fahren, hätte man einen Elektrozaun aushängen müssen, kurzum: Wir sind im 2ten Gang zurückgefahren und haben eine Umfahrung gesucht und auch gefunden, der Umweg für unseren „Ausflug“ betrug also nur etwa 20km.

 

„Alles nochmal gut gegangen“, dachten wir... bis der Mercur etwa 30 Minuten nach der Zwangspause plötzlich stark anfing zu qualmen. Als ich anhielt, rauchte es stark aus dem linken Vorderen Radlauf. Zuerst dachte ich, die Bremse wäre zu heiß/im Arsch... Motorhaube auf! Als ich die Abdeckung der linken Zylinderbank öffnete, bot sich mir dieses Bild:

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Da hat wohl jemand vom Boschdienst vergessen, alle Schrauben richtig anzuziehen! Gott sei's gedankt lag die Kupferdichtung noch auf dem Zylinderkopf, ohne hätte ich erstmal blöd geschaut. Also flugs alles wieder zusammengeschraubt und da schau her, gleich merklich mehr Leistung!

 

Den Rest des Tages wollten wir ja egtl Andorra noch erreichen, also haben wir uns etwas beeilt. Der Tunnel nach Andorra war gesperrt, also sind wir über den Pass, 2400 Höhenmeter ohne weitere Probleme. Ganz oben haben wir erstmal für 1.191 getankt, wir sind buchstäblich mit dem letzten Tropfen nach Andorra eingerollt. Schon echt ziemlich unwirtlich da oben, kaum mehr Vegetation, so nahes Wetter, viel Zoll und dazwischen überall Kühe! Ich war froh als es wieder abwärts ging. Die Motorbremse ist inzwischen echt mein bester Freund. Als wir den Pass runtergefahren sind, begann es wieder zu regnen und ausserdem wurde es langsam dunkel. In Andorra la Vella war es dann tiefste Nacht, mit Platzregen und Berufsverkehr. Heute hab ich meine Mercur-Feuertaufe echt in jeder Hinsicht gehabt. Trotz alledem macht das Fahren echt Spass und spätestens, sobald man dann den Koffer betritt, ist alles wieder in bester Ordnung.

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Wir haben Andorra la Vella dann doch noch durchfahren (aus Mangel an Stellplätzen, die ganze Stadt ist echt wie eine einzige Carrerabahn, Spuren wie wild über- und untereinander, immer mit beleuchteten Grünpfeilen über der „richtigen“ Spur und alle 200m ein Kreisverkehr.

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Wir stehen jetzt hier in Sant Julia de Loria auf einer „Hymerweide“ an einem grossen Einkaufszentrum, kostenlos, mit Ver- und Entsorgung und kostenlosem WiFi ...und ich wäre fast dran vorbeigefahren ;)

 

Ich bin todmüde und hab mir gedacht, ich les heute ne Woche AllradLKW-Forum nach...

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