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Preview Meski II

Heute haben wir mal außergewöhnlich lang geschlafen und wurden dann zum Frühstück von Mohammed mit Brot beschenkt. Gegen Mittag haben wir eine ausgedehnte (zumindest für unsere Verhältnisse) Wanderung zur verfallenen Kasbah in der Nähe unternommen. Ein tolles Erlebnis, ich steh ja generell irgendwie auf Ruinen und die riesige Anlage hat es mir wirklich angetan.

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Nachmittags wurden wir wieder zum Tee zu Mohammed eingeladen und wer hätte es gedacht, natürlich hat er seine Teppiche vor uns ausgebreitet ;) Wir hatten schon vor ein paar Tagen festgestellt, dass uns eine Teekanne fehlt und haben beschlossen, dass wir uns in nächster Zeit nach einer umsehen. Langer Schreibe, kurzer Sinn: Natürlich haben wir den Laden mit einer (immerhin wirklich sehr schönen) Teekanne verlassen.

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Langsam beginne ich glaub ich die Verhandlungsmechanismen, die in Marokko allgegenwärtig sind in Ansätzen zu begreifen. Der absolut wichtigste Grundsatz scheint Geduld zu sein. ;) Obwohl die Kanne im Endeffekt für ein Sechstel des Anfangspreises den Besitzer gewechselt hat, weiß ich nicht wirklich, ob ich über den Deal glücklich sein soll. Das Problem an der ganzen Sache ist, dass Mohammed echt ein netter Kerl ist,es aber kein wirklich positives Feedback gibt und ich so zwischen „Oh mein Gott, mein Geld!“ und „Warum wirkt der jetzt so enttäuscht, hat er kein gutes Geschäft gemacht?“ schwanke. Overthinking 2.0. Aber eigentlich weiß ich ja, dass der Kerl keinen Deal eingeht, bei dem er draufzahlt (obwohl er das behauptet) und verbuche auch dieses Gebaren unter „Businesstaktik“. Es bleibt allerdings ein leicht fader Beigeschmack, weil in Marokko wohl früher oder später wirklich jede Begegnung in ein Geschäft münden muss und dadurch für mein (vielleicht noch zu deutsches) Hirn entwertet wird, vor allem weil sich die angewandten Verhandlungsmethoden als so rigide und voller Kalkül entpuppen. Zum Anderem wird dadurch natürlich auch jeglicher Erwerb von irgendwas außerhalb der (übrigens ziemlich teuren) Marjane-Supermärkte zu einem erheblichen Aufwand.

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Grasroot-Kapitalismus pur. Und das Schlimmste ist: Es hat sogar ein klein wenig Spaß gemacht ;)

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