flug-rost

 
Auf dem "Liivanomme Trail" im Kiefernwald des Nationalparks stolpern wir über die Reste einer sowjetischen Dechiffrierstation aus dem 1.Weltkrieg. Hier wurde versucht, Funksprüche der deutschen Marine abzufangen und zu entschlüsseln.                                                                                                           
 

 

 
Nach der Wanderung und einer kurzen Fahrt besichtigen wir in Padise eine Klosterruine aus dem 14.Jahrhundert. Das ehemalige Kloster, das später als Festung der Ordensbrüder diente ist wirklich groß, den Umständen entsprechend sehr gut erhalten und kostet keinen Eintritt.
 

 

 
Wirklich nur einen Katzensprung weiter besichtigen wir noch die Überreste eines ehemaligen Kalk-Steinbruchs mit angeschlossenem Gefängnis. Ein Teil des Gebäudekomplexes in Rummu ist in den Steinbruch abgerutscht, nun stehen die Gebäude teilweise im See, der sich gebildet hat. Jetzt ist der Ort ein beliebter Badeplatz der einheimischen Jugendlichen. Ein wirklich skuriller Anblick.
 

 

 

 

 
Eine weitere Sehenswürdigkeit steht vor Tallinn dann noch auf der Liste, der Wasserfall "Keila Joe".
 

 
In Tallinn finden wir einen Parkplatz, neben der alten Stadthalle, für 2€/24h kann man hier, nicht weit von der historischen Altstadt entfernt, stehen. Am Abend schlendern wir innerhalb der mittelalterlichen Stadtmauern durch schmale, kopfsteingepflasterte Gassen.
 

 
Im Regen brechen wir auf, aber die weitere Fahrt wird kurz nach dem See durch umgestürzte Bäume gestoppt.                                                                                                                                                                                                                                             
 

 
Wir drehen um und fahren nach Dobele. Dort besichtigen wir in einer kurzen Regen Pause die Mauerreste der Burganlage von Dobele.
 

 

 
Eine weitere Burg und ein Automuseum wollen wir uns ein Stück weiter in Bauska ansehen. Die Burg besichtigen wir uns nur kurz von aussen, sie ist frisch restauriert und beherbergt ein Museum. Mehr Zeit verbringen wir im Automobilmuseum, im ehemaligen Aussenlager des Rigaer Automobilmuseums steht in zwei Hallen (und im Freien) eine bunte Fahrzeugsammlung meist russischer Herkunft.
 

 
Besonders interessant fand ich die ersten allradgetriebenen PKWs von Moskowitsch (410) und GAZ (M72).
 

 

 
Einen Stellplatz für die Nacht finden wir am Fluss Lielupe, dort stoßen wir mit lettischem Bier und russischem Kirschwodka an.
 

 
Auch Napalm fühlt sich hier wohl.
 

 

 
Wir fahren weiter nach Mazirbe. Wenn man dort ein Weile am Strand entlang läuft kommt man in einen Küstenwald. In diesen liegen mehrere in das Landesinnere verschleppten Fischerboote dicht nebeneinander. Die Sowjets liessen die Boote der Fischer in den Wald schleppen, um eine Flucht zu verhindern und beraubten die Fischer somit ihrer Lebensgrundlage. 
 

 

 

 
Anschliessend fahren wir weiter nach Kolkasrags, dort machen wir einen kurzen Spaziergang um die Landspitze Kap Kolka. Hier trifft die Strömung der Rigaer Bucht auf die baltische See.
 

 
Das nächste Ziel ist Cinevilla, eine Filmkulissen Stadt nördlich von Tukums. Der Kern der Filmkulisse wurde 2004 anlässlich des historischen Dramas "Rigas sargi" (Die Wächter von Riga) erbaut und stellt das Riga des vergangenen Jahrhunderts dar.
 

 
Die Kulissen wurden im Anschluss stehengelassen und sind jetzt sowas ähnliches wie ein Freizeitpark. Inzwischn gibt es ausserdem aussenrum noch andere Sets, z.B. eine mittelalterliche Innenstadt und ein Wikingerdorf. Wir zahlen Eintritt und dürfen dann in die heruntergekommene skurille Freizeitparkanlage. Wir schauen uns um, finden fast nur abgeschlossene Räume, viel Müll und einen Kinoraum mit einem ganz anderen Film.
 

 
Draussen am Parkplatz stehen ein paar schöne Fahrzeuge herum, unter anderem ein Facelift-Robur, mehrere Praga, ein Zil-131 und ein Ural =)
 

 
Nach diesen komischen Erlebnis brauchen wir ein bisschen Ruhe und fahren zum See Zebrus Ezers. Wir teilen uns den großen Platz mit Aussichtsturm, Trockenklo und Blick auf das Wasser mit lettischen Schlagerfans und einer Gruppe (amerikanischer?) Motorradfahrer.
 

 
Bevor wir weiter fahren gehen wir in den benachbarten Park, werden aber dort vom Regen überrascht. Wir laufen dann im Regen noch zum Strand entlang und suchen Bernstein, was jedoch erfolglos bleibt. Um 10:00 Uhr fahren wir dann nach Karosta, in den russischen Stadtteil Liepajas. Früher war dieser Stadtteil ausschließlich dem Militär vorbehalten.
 

 
Wir besichtigen das zerstörte und versunkene Militärfort aus dem späten 19.Jahrhundert und schiessen ein paar Fotos.
 

 
Ein paar Kilometer weiter besuchen wir noch ein Holocaust-Denkmal und fahren weiter zu den Dünen in Pavilosta.
 

 
Nach einer Pause und Besichtigung der Dünen geht es weiter nach Ventspils. In der Stadt finden wir keinen schönen Stellplatz und bleiben dann am Parkplatz vorm Fährhafen stehen. Es fängt wieder an zu regnen, wir kochen Pasta und teilen unser Essen mit einem jungen Mann, der die Autofahrer hier um Kleingeld anbettelt. Dann beschließen wir weiter zu fahren. Die Stadt können wir uns ja bei dem Regen eh nicht anschauen. Wir finden einen schönen Stellplatz außerhalb, zwischen Wald und Meer und schauen uns den Sonnenuntergang ohne Regen am Strand an :)
 

 
Morgens entdecken wir beim Nasenspaziergang zufällig die Ruine eines ehemaligen Kulturzentrums:

 
 
 
 
 
 



 
Anschliessend besuchen wir noch das "Museum der Küstenverteidigung" in Hel. In der ehemaligen Artillerieanlage sind eher wahllos Utensilien aus der Zeit des zweiten Weltkriegs zusammengetragen, trotzdem ist alles sehr liebevoll arrangiert. Es gibts beispielsweise einen Raum zum Thema "Medizin" oder originalgetreu eingerichtete Soldatenquartiere, in denen allerlei Alltagsgegenstände herumliegen. Nachdem wir mit unseren Rundgang durch das Museum fertig sind, besuchen wir ein paar Meter weiter noch eine Sammlung von amerikanischen Militärfahrzeugen. Anschliessend verlassen wir die Halbinsel Hel und fahren weiter nach Gdansk (Danzig).
 

22.6.
Tagesziel ist Apollonia, wo wir am späten Nachmittag ankommen. Nach der obligatorischen Kaffeepause wandern wir durch die Ruinen und besichtigen das angeschlossene Museum. Das war das erste Mal, dass Napalm in einer Kirche war. Wir wollten sie egtl ja auch draussen lassen, aber die zwei Museumswärter haben uns formlich genötigt, sie mitzunehmen... Sie zeigen uns sehr engagiert alle Exponate, zum Abschied kriegen sie dann von uns zwei Flaschen Eichhofener... Haben sich wahnsinnig gefreut. Wir schlafen auf dem Parkplatz der Ausgrabungsstätte. Vierundzwanzigste Nacht.
 

21.6.
Morgens wandern wir ein wenig die Schlucht hoch, spülen im Fluss und fahren dann durch den Canyon nach Corovoda, wo wir erstmal einkaufen gehen. Nächstes Ziel ist dann Bogova, von wo aus wir einen wundervollen Wasserfall erwandern. Zurück beim Auto trinken wir noch nen Kaffee in einem der Restaurants und werden dabei von albanischem Volksmusikfernsehen beschallt. Nächster Halt: Polican. Hier bietet sich uns ein skuriller Anblick: Zu Enver-Hoxher-Zeiten war hier die gesamte Muntionsproduktion des Landes konzentriert. Heute kann man von einem kleinen Ort in Hanglage über ein weitläufiges Tal blicken, das voller halbverfallener Industriegebäude steht. Überall in der umliegenden Bergen des Talkessels erkennt man Bunkereingänge und betonierte Entlüftungsschächte, es ist also davon auszugehen, dass das gesamte Gebiet von Bunkeranlagen durchzogen ist. Das Militär ist gerüchteweise bis heute damit beschäftigt, die Munitionsvorräte zu "entsorgen". Wir holen uns noch Byrek und ein Eis als Wegproviant und fahren weiter nach Berat. Dort finden wir dank einem Tipp von einem sehr engagierten Hotelrezeptionisten einen Stellplatz in perfekter Näher zur Innenstadt, wo wir uns dann nach einem kleinen Spaziergang entlang der Promenade auch recht bald schlafen legen. Dreiundzwanzigste Nacht.
 

11.06.
Stadtbummel durch Peshkopi, grosser Souk-ähnlicher Klamottenmarkt, Fussgängerzone (!), zurück am Campingplatz gibts zur Verabschiedung noch Kaffee umsonst, wieder alles superfreundlich, Fahrt nach Burrel und direkt weiter Richtung Kap Rodon, kurze Essenspause mit Bunkerbesichtigung, Streckenabschnitt westlich von Burrel am schwarzen Drin ist wunderschön, dann auf einmal Schnellstrasse, hier tobt das Leben, überall Lebensmittelstände, wir kaufen ein. Vor uns fährt eine Kuh auf einem Pritschentransporter, dann wieder kleine Strasse Richtung Kap, unzählige Kurven und ein stetes Auf und Ab, am Ende Piste bis es an einer kleinen Kirche nicht mehr weitergeht. Der Priester begrüsst uns mit "Grüss Gott", heisst uns "Herzlich Willkommen" und gibt uns einen Strandtipp in fussläufiger Entfernung, den wir uns gleich anschauen. Danke! Ausserdem gibts hier eine junge Strassenhündin, die sich gleich mit Napalm anfreundet und uns die nächsten zwei Tage nichtmehr von der Seite weicht. Sonnenuntergang am Strand, dann zum Abendessen Wraps mit selbstgemachtem Zaziki. Dreizehnte Nacht.
 
 
12.06.
Aufwachen am Meer, die Hündin wartet schon, hat wohl unter unserem Laster geschlafen. Wanderung zur Skanderbegfestung und bis an die Spitze des Kaps. Unterwegs Bunkerbesichtigung. Der Weg ist total zugewuchert, teilweise muss man auf allen Vieren durch die Maccia krabbeln. Schildkröten, Eidechsen, riesige Heuschrecken. Wunderschöner Ausblick im Wind. Die Hündin heisst jetzt Toni, weil wir an der Antoniuskirche stehen. Rückkehr und wir sind total von Tagesbesuchern eingeparkt, aufräumen, Abfahrt Richtung Kruje. Keine Angst, ohne Toni ;) Ereignisarme Fahrt, ausser, dass der Laster schlecht zieht. Doch mal den Filter wechseln? Kruje liegt wunderschön am Hang und hat eine mittelalterliche Altstadt mit Basar. Wir parken direkt unter der Burg im Stadtzentrum und holen uns eine Pizza zum Abendessen. Vierzehnte Nacht.