flug-rost

20.6.
Heute war mal wieder Piste fahren angesagt, wir wollen von Benja aus zum Osumcanyon. Die Piste ist stellenweise schon recht anstrengend, haupstsächlich wegen starker Steigungen und lehmigen Untergrund. Das Panorama ist schlicht atemberaubend, teilweise führt die Piste über einen Kamm, auf beiden Seiten gehts jeweils tief hinab ins Tal. Für uns kam noch erschwerend hinzu, dass wir über etwa eine Stunde lang einen einheimischen Furgon (Mercedes 308 oder so) an der Anhängerkupplung hängen hatten. Der Bus hatte Temperaturprobleme war wieder echt heiß heute und die Steigungen haben ihm den Rest gegeben. Wir haben ihn dann jedenfalls bis nach Hause gezogen, wobei auch mehrmals das Abschleppseil gerissen ist. Die weitere Fahrt war landschaftlich wunderschön und unproblematisch, unterm Strich die vllt schönste Piste, die wir in Albanien gefahren sind. Kurz vor erreichen des Osumcanyons gab es noch eine Brücke, die nicht sehr vertrauenerweckend gewirkt hat, daneben auch eine (schlechte) Furt. Nachdem ich mehrmals um und unter der Brücke durchgelaufen war und mir nicht so recht schlüssig wurde, ob uns die nun hält oder nicht, kam ein Albaner, der uns versicherte, dass wir die Brücke ohne Problem befahren können... Hab ich dann auch gemacht, trotz 4T-Schild und lautem Geknarze. Abends finden am Beginn des Canyons einen tollen Stellplatz direkt am Wasser, ausserdem startet hier ein Wanderweg. Lisa schwimmt noch kurz ein wenig den Canyon hoch, Napalm lässt sich nicht dazu überreden. Abends noch ein Bierchen am Wasser. Zweiundzwanzigste Nacht
 

17.6.
Kurz hinter der Grenze zweigen wir ab und erklimmern den Thana-Pass. Von hier aus wollen wir nochmal ein bisschen Piste fahren, bis Pogradec. Unterwegs besichtigen wir die antike Golikbrücke und folgen (teilweise auf Pflaster) einem alten Handelsweg. Obwohl landschaftlich wunderschön hats die Piste teilweise echt in sich (va wegen tiefen Schlammlöchern). Das Vorderachsdifferenzial hat einige Male den Boden berührt, ausserdem hab ich mir die Trittstufe verbogen und (eigentlich am schlimmsten) der Tank ist auch mal aufgesessen... die vordere Konsole ist jetzt verbogen, ch hab aber beschlossen, dass die Statik nach wie vor gewahrt ist... An diesem Tag frage ich mich, was egtl mit mir los ist... Da bau ich ein ganzes Jahr in jeder freien Minute an dem Laster, nur um ihn dann gleich wieder kaputtzufahren *g Wunderschöner Pauseplatz direkt an einem Fluss, Übernachtung dann auf einem wunderschönen kleinen Campingplatz etwas nördlich von Pogradec. Neunzehnte Nacht

15.6.
Wunderschöne Fahrt durch die Schlucht, Immer wieder Wasserfälle (die auch gern einfach über die Strase laufen, dann auf einmal riesige Baustelle. Wir wollen Richtung Ohrid und über eine Piste abkürzen. Sehr schön, irgendwann fragen wir an einer Abzweigung ein paar albanische Hirten, ob wir hier mit dem Laster rechts abbiegen können. Zuerst sind sie sicher, dass das "Ska Problem!" ist. Als ich dann ein paar hundert Meter später - nach einer Flussdurchfahrt an einer sehr steilen, lehmigen Steigung (Erdrutsch) stehenbleibe, um erstmal zu Fuss weiter zu erkunden, kommen sie dann aber nach und bieten mir an, die Piste mit mir bis zur schlimmsten Stelle (noch ein Erdrutsch) zu erwandern (und sie für 1000Lek auszubessern) Nach dem Spaziergang entscheide ich ich, da nicht langzufahren, nur umdrehen kann man hier auch nicht... also rückwärts die Steigung runter, um eine Kurve mit ziemlicher Schräglage und rückwärts durch den Fluss -.- Hat auch alles bestens funktioniert, jetzt kenne ich die Grenzen des Autos... Die Albaner waren supernett und wir haben noch gemütlich eine zusammen geraucht, bevor wir uns auf den Rück- und Umweg gemacht haben. Dann weiter Richtung Pogradec, wir wollen den Ohrid umrunden (und nebenbei in Mazedonien volltanken)

06.06
Abfahrt 8:30, abenteuerliche Strecke nach Theth, schmal und stellenweise ausgewaschen/abgebrochen, enge Schotterserpentinen (teilweise nur mit Zurücksetzen) im Endeffekt aber problemlos (ausser bei Gegenverkehr), Video gedreht, 13:30 Ankunft Theth, tolle Atmosphäre, Kaffee trinken, Spaziergang durch den Ort, alles sehr wild und ursprünglich, Besichtigung Blutracheturm, Ziegen, Kühe, Schafe, Schweine, Hühner, Esel, egal was, Napalm hat Angst, Abends wieder Fahrt Richtung Pass, von der Sübroute wird uns mehrfach abgeraten, toller Stellplatz an einem Guesthouse, nach der Ankunft werden wir auf Tee eingeladen und unsere Reiseroute erfragt, achte Nacht
 

03.06.
Sonnenaufgang, beeindruckender Frühnebel, Balkanradio, Öl auffüllen, Abfahrt zur Grenze, 9:00 Grenzübergang, superfreundlich, sofort nach der Grenze nur noch Piste durchs Gebirge , endlich da! Bremsflüssigkeits-Leck, aber nur im drucklosen Bereich vor den Zylindern, puh! Unglaubliche Landschaft, viele Strassenbauarbeiten, fast jeder winkt uns freundlich zu,

Was soll ich sagen... Es wird auch beim zweiten Mal nicht langweilig! Wir haben die Piste in drei Tagen durchquert und einige Besondernheiten waren natürlich auch diesmal dabei. Die Highlights: Ein Deutz-Gespann offroad in den Dünen auf dem Weg zum auserkorenen Schlafplatz, ein halbtägiger Sandsturm mit Sichtweiten unter 20m (der zur Folge hatte, dass der Rest der Piste etappenweise komplett zugeweht und mit neuen Dünen versehen war – leider geil!), eine gebrochene Federlage beim W50, geschenkte Orangen von einem entgegenkommenden LandRover, Lagerfeuer unter dem größten Sternenhimmel dieser Welt, undundund... Und? Natürlich sehnsuchtsvolle Gedanken an die geliebten Ösis, die uns diese Ecke gezeigt haben!

Weniger Gelaber, mehr Bilder. Nur soviel: Wir machen hier in Foum Zguid morgen einen Tag Pause und dann trennen sich unsere Wege: Marc fährt mit Alex nach Zagora, um den Hymer abzuholen, danach starten beide Richtung Süden. Lutz will sich Tafraoute ansehen und sich danach mit einer Freundin am Meer treffen, wir steuern Marrakesch an und machen uns dann wohl langsam aber sicher auf den Heimweg.

Kein Track, weil wir so ziemlich genau die selbe Strecke wiederholt haben. Und die Bilder sind heute mal größer, weil viele gute dabei sind.