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Wir haben die frühe Fähre genommen und waren so um etwa 9 in Ceuta, haben das Auto abgestellt und noch eine kurze Runde durch die Innenstadt gedreht. Am späten vormittag sind wir dann über die Grenze. Alles in allem war der Übergang unproblematisch, es hat sich nur alles ein wenig verzögert, weil dem Zöllner aufgefallen ist, dass der Mercur laut Schein ein LKW ist. Nachdem ich ihm aber erklärt (und gezeigt) habe, dass wir da drin wohnen, war es dann in Ordnung und wir wurden als „camping-car“ registriert. Was ein wenig anstrengend ist, sind die zahllosen „Helfer“, die überall rumlaufen und einen gegen ein Trinkgeld in der richtigen Reihenfolge zu den unterschiedlich Schaltern lotsen wollen.

 

Die nächsten paar Kilometer waren geprägt von einer Flut neuer, aufregender Eindrücke. Diese Welt ist wirklich anders, als alles, was ich bisher erlebt habe. Das fängt beim Strassenbild an, jedes zweite Auto ist entweder ein alter Mercedes (W123 – petit taxi) oder ein Bremer (grand taxi). Auch sind Esesl und Pferde hier noch valide Transportmittel. Was als nächstes auffällt, ist die viel offenere Mentalität der Menschen, Zum einen sind viel mehr Leute auf der Strasse unterwegs, also nicht nur in Fahrzeugen, sondern es hat mehr den Anschein, als wäre jeder in Marokko immer draussen ;) Zum anderen kommt man auch viel leichter mit den Leuten ins Gespräch. Zu meinem Leidwesen geht es bei diesen Gesprächen meist nach wenigen Sätzen um irgendeine Art von „business“, auf das ich nicht eingehen kann/will, wenn ich nicht in zwei Wochen aufgrund von Geldmangel wieder heimfahren will ;) Ich werde beizeiten nochmal über das Thema schreiben, im Augenblick bin ich noch ziemlich damit beschäftigt, es zu verarbeiten, hat ja auch Konsequenzen auf das persönliche Gewissen ;) Hier im Rif dreht sichs dabei sehr oft um Haschisch (kann man den Leuten vielleicht bei unserem Erscheinungsbild nicht verübeln, dass sies probieren), aber eigentlich kann man pauschal sagen, dass keine Möglichkeit ungenutzt bleibt, uns irgendwas anzubieten: Stadtführungen, Klamotten, Teppiche, … Die Gerüchte, die unter Reisenden herumgehen, Haschischhändler würden aufdringlich werden oder gar versuchen, das Fahrzeug abzudrängen, kann ich übrigens in keinster Weise bestätigen. Jeder war bisher ausgesprochen nett zu uns und hat ein „Nein danke“ akzeptiert. Bisher zumindest, die nächste Etappe geht wohl noch tieeefer ins Rif ;)

 

Naja, jetzt stehen wir jedenfalls auf dem Camping municipal von Chefchaouen, einem wirklich wunderschönen Städtchen, das eingebettet zwischen mehreren Zweitausendern in Rif liegt. Die Altstadt (→ Medina) ist von einer Stadtmauer umgeben, besteht aus unzähligen schmalen, steilen Gassen, deren Häuser allesamt in blau-weiss gehalten sind und in der Mitte steht die alte Festung (→ Kasbah). Überall sind kleine Läden, die alles anbieten, was man sich vorstellen kann, von schlichtem Tourikitsch über Gewürze, Farbpigmente, Lebensmittel, Kleidung, Elektronik – you name it!

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Ich hab mich dann auch zu einem kleinen Konsum hinreissen lassen und bin jetzt stolzer Besitzer eines Prepaid-UMTS-Sticks der „Maroc Telekom“. 230 Dirham (~22€) inklusive einem Monat, jeder weitere kostet 200Dh. Kein Trafficlimit, aber nach 400MB am Tag wird die Geschwindigkeit gedrosselt, am nächsten Tag hat man aber wieder Fullspeed (sofern man anständiges Netz hat versteht sich).

 

Wir werden heute, nach 3tägigem CP-Aufenthalt weiterfahren, wir sind uns nur noch nicht sicher wohin eigentlich. Eigentlich wollten wir ja zuerst einmal weiter Richtung Osten (Zegzel-Quellen) und dann an der algerischen Grenze entlang Richtung Süden (Erg Chebbi) und dann über die „Straße der Kasbahs“ wieder nach Westen, um dann richtig Richtung Süden abzubiegen. Ob das allerdings nicht zeitlich etwas eng wird mit unserer Mauretnanien-Einreise? Die Alternative wäre einfach Richtung Südenwesten zu fahren und uns den Schlenker für die Rückreise aufzuheben.

 

Wir werden sehen, bis bald,

 

Sebi

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